Schimmelpilz sanieren/ Schimmelpilz entfernen - was ist zu beachten?

Schimmelpilze können für die menschliche Gesundheit erhebliche Risiken bergen. Die eingeatmeten Sporen und die von den Pilzen produzierten Mykotoxine (Gifte) können verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen. Aber auch Schäden an der Bausubstanz treten auf, welche eine Sanierung notwendig machen können. Wichtige Informationen zum Thema Schimmelpilz gibt es im Fortfolgenden.

Welche Schimmelpilzarten gibt es und welche Auswirkungen haben sie?

Schimmelpilze sind äußerst vielfältig und kommen in nahezu jeder Umgebung vor, in der Feuchtigkeit und organische Materialien zusammentreffen. Die Auswirkungen eines Befalls hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Schimmelpilzes, die Dauer des Befalls und die Menge der produzierten Sporen.

Häufig vorkommende Schimmelpilzarten und ihre Auswirkungen

Penicillium:

Diese Gattung ist weit verbreitet und verursacht oft grünliche oder bläuliche Flecken. Penicillium-Arten können Allergien auslösen und Mykotoxine produzieren.

Aspergillus:

Diese Gattung ist ebenfalls häufig anzutreffen und kann gelbliche, bräunliche oder schwarze Kolonien bilden. Aspergillus-Arten sind für eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verantwortlich, darunter Allergien, Atemwegserkrankungen und in schweren Fällen auch invasive Infektionen.

Stachybotrys:

Dieser Schimmelpilz, oft als "Schwarzer Schimmel" bezeichnet, ist besonders giftig und kann schwere gesundheitliche Schäden verursachen, wenn seine Sporen eingeatmet werden.

Cladosporium:

Diese Gattung ist eine der häufigsten Ursachen für Allergien, die durch Schimmelpilze ausgelöst werden.

Welche Auswirkung hat Schimmel auf die Gesundheit und das Gebäude

Der Schweregrad eines Schimmelbefalls hängt von mehreren Faktoren ab:

Art des Schimmelpilzes: Einige Schimmelpilzarten sind giftiger als andere.

Ausmaß des Befalls: Je größer die Fläche, die befallen ist, desto größer ist in der Regel auch das Risiko.

Dauer des Befalls: Je länger der Schimmel unbemerkt bleibt, desto tiefer dringt er in die Bausubstanz ein und desto schwieriger wird die Entfernung.

Standort des Befalls: Schimmel in Bereichen mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie Badezimmern oder Kellern, kann schneller wachsen und sich stärker ausbreiten.

Auswirkungen auf den Menschen

Gesundheitliche Schäden: Wie bereits erwähnt, können Schimmelpilze eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verursachen, von leichten Allergien bis hin zu schweren Erkrankungen. Die Symptome können je nach Person und Art des Schimmelpilzes variieren.

Reduzierte Lebensqualität: Schimmelbefall kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, da er zu einem unangenehmen Geruch und einem unhygienischen Wohnumfeld führt.

Auswirkungen auf die Bausubstanz

Beschädigung von Materialien: Schimmelpilze können verschiedene Baumaterialien wie Holz, Tapeten, Gipskartonplatten und Dämmstoffe zersetzen.

Statikgefährdung: In schweren Fällen kann ein Schimmelbefall die Statik eines Gebäudes gefährden.

Was sind die Ursachen für Schimmelbefall?

chimmelbefall entsteht in der Regel durch eine Kombination aus Feuchtigkeit und Nährstoffen. Schimmelpilze sind überall in unserer Umgebung vorhanden, in Form von Sporen. Diese Sporen benötigen jedoch bestimmte Bedingungen, um zu wachsen und sich zu vermehren.

Schimmel durch Feuchtigkeit

Feuchtigkeit ist das wichtigste Element für das Wachstum von Schimmelpilzen. Sie kann aus verschiedenen Quellen stammen:

Kondensation: Wenn warme, feuchte Luft auf kalte Oberflächen trifft, kondensiert das Wasser und bildet feuchte Stellen.

Wasserschäden: Undichte Rohre, Überschwemmungen oder ein defektes Dach können zu Feuchtigkeit in Wänden oder Böden führen.

Bauliche Mängel: Wärmebrücken, schlechte Dämmung oder undichte Fenster können zu Kältebrücken führen, an denen sich Feuchtigkeit niederschlägt.

Unzureichendes Lüften: Eine unzureichende Luftzirkulation führt zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit.

Nährstoffe

Schimmelpilze benötigen organische Materialien als Nahrung.

Dazu gehören Holz, Tapeten, Putz, aber auch Staub und Hautschuppen.

Wie entsteht Schimmelbefall konkret?

1. Sporen gelangen in den Raum:

Schimmelpilzsporen sind überall in der Luft vorhanden und dringen leicht in Innenräume ein.

2. Feuchtigkeit kondensiert:

An kalten Oberflächen bildet sich Tauwasser, das eine ideale Grundlage für das Wachstum von Schimmelpilzen darstellt.

3. Sporen keimen aus:

Die Sporen finden auf den feuchten Oberflächen Nährstoffe und beginnen zu keimen.

4. Mycel bildet sich:

Aus den keimenden Sporen wächst ein feines Geflecht aus Fäden, das Mycel.

5. Sichtbare Schimmelflecken entstehen:

Das Mycel produziert Sporen, die sich zu sichtbaren, oft farbigen Flecken zusammenlagern.

Schimmelpilzbefall: So gehen Sie vor

Ein Schimmelbefall ist nicht nur unschön, sondern kann auch gesundheitliche Risiken bergen. Es ist daher wichtig, schnell und richtig zu handeln.

1. Feststellung des Ausmaßes:

Begutachtung: Untersuchen Sie alle Bereiche Ihrer Wohnung gründlich auf Schimmelspuren. Achten Sie auf dunkle Flecken, einen muffigen Geruch und sichtbares Pilzgeflecht.

Ursachenforschung: Versuchen Sie, die Ursache für den Schimmelbefall zu finden. Ist ein Rohr undicht? Gibt es einen Feuchtigkeitseinbruch? Oder liegt es an mangelnder Lüftung?

2. Schutzmaßnahmen ergreifen:

Schutzkleidung: Tragen Sie beim Umgang mit Schimmelbefall Schutzkleidung wie Handschuhe, eine Atemmaske und eine Schutzbrille.

Raum lüften: Öffnen Sie Fenster und Türen, um für eine gute Durchlüftung zu sorgen.

3. Entfernung des Schimmels:

Kleine Befälle: Kleine Schimmelflecken können Sie mit einem Essig-Wasser-Gemisch (1:1) oder einem handelsüblichen Schimmelentferner behandeln. Tragen Sie die Lösung auf und lassen Sie sie einwirken, bevor Sie den Schimmel mit einem feuchten Tuch entfernen.

Große Befälle: Bei größeren oder hartnäckigen Befällen sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen. Dieser verfügt über das nötige Equipment und das Wissen, um den Schimmel vollständig zu entfernen und die Ursache zu beheben.

4. Sanierung des Schimmelbefalls:

Betroffene Stellen: Entfernen Sie alle Materialien, die vom Schimmel befallen sind (z.B. Tapeten, Putz).

Trocknung: Sorgen Sie für eine gründliche Trocknung der betroffenen Bereiche.

Ursachenbehebung: Beheben Sie die Ursache für den Schimmelbefall, z.B. durch die Reparatur von undichten Rohren oder eine bessere Dämmung.

Schimmel vermeiden/vorbeugen - was ist zubeachten?

Regelmäßiges Lüften: Lüften Sie regelmäßig, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden.

Heizen: Achten Sie auf eine ausreichende Raumtemperatur, um Tauwasserbildung zu verhindern.

Feuchtigkeit vermeiden: Trocknen Sie nasse Stellen sofort und vermeiden Sie stehende Wasser in der Wohnung.

Wartung: Lassen Sie regelmäßig Ihre Heizung und Ihre Sanitäranlagen überprüfen.

Was Sie bei einem Schimmelpilzbefall wichtig ist:

Nicht selbst behandeln:

Bei größeren oder hartnäckigen Schimmelbefällen sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen. Ein Fachmann verfügt über das nötige Wissen und die Erfahrung, um den Schimmelbefall fachgerecht zu beseitigen.

Schutzkleidung:

Tragen Sie beim Umgang mit Schimmel immer Schutzkleidung.

Ursachenbehebung:

Nur wenn Sie die Ursache für den Schimmelbefall beseitigen, können Sie einen erneuten Befall verhindern.

Gesundheit:

Wenn Sie gesundheitliche Beschwerden haben, die Sie mit dem Schimmelbefall in Verbindung bringen, suchen Sie einen Arzt auf. Ein Fachmann weiß, wie er sich vor einer Kontamination mit Schimmelsporen schützt und kann Ihnen wertvolle Tipps geben.

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